Freitag, 16. November 2012

Ausmisten

Muss man eigentlich alle Pillen brav schlucken, die der Doctor verschreibt? Langsam habe ich das Gefühl, die Nebenwirkungen sind so ne Art Einkommenssicherung... Lieber nicht weiter rein vertiefen. Also ich musste jetzt mal meinen Ramsch-Arznei-Kasten aufräumen. Da hat sich so viel angesammelt. Weg damit. Man kommt nur auf dumme Gedanken, wenn son Zeug rumliegt. Es bleibt nur noch Fluox und L-Thyrox und paar Schmerztabletten für den Notfall. Mein Magen und meine Leber werdens mir danken...

Freitag, 26. Oktober 2012

Achterbahn

Nicht nur die Gefühle - auch mein Gewicht scheint Achterbahn zu fahren. Zur Zeit wieder einmal steile Aufwärtskurve. Das Herbstwetter bringt mir Gliederschmerzen und Müdigkeit. Sport geht grad gar nicht. Dafür habe ich richtige Heißhunger-Attacken. Schoki, Kekse und Nutella - alles was süß ist und greifbar wird abends verputzt, bis mir übel ist. Danach natürlich geht es mir noch schlechter als vorher. Und die Hüften dankens, indem sie sich seitwärts verbreitern. Nicht nur das, auch vorne und hinten wird es immer mehr. Krisenstimmung. Trotz der kurzen Entspannungspause wegen dem RV-Bescheid. Nächste Woche ist Termin beim Hausarzt, muss unbedingt klären, wie es mit den Schmerz- Medis weiter gehen soll. Mein Kreislauf dreht auch gerade am Rad. Ich wollte doch eigentlich jetzt mal zur Ruhe kommen... Blöde Schmerzen aber auch.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

EU-Rente

Ich kann es noch gar nicht glauben. Jetzt bin ich Rentnerin. Entgegen Ankündigungen, dass ich mich noch dem Amtsarzt des Arbeitsamtes sowie einer Ärztekommision der Rentenversicherung vorstellen müsste kam jetzt nach nicht einmal 2 Monaten nach Antragstellung der Bescheid der RV. Für ein Jahr rückwirkend wird volle EU-Rente bewilligt. Damit hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.

Als ich den Umschlag aus dem Briefkasten nahm, dachte ich zunächst, das wäre eine Einladung vom Arzt der RV oder sogar ein Bescheid, dass die Rente abgelehnt wäre. Jetzt muss ich mich erst einmal an den Gedanken gewöhnen, dass ich die Frage nach meiner Tätigkeit sein wird: "Rentnerin".

Ich hatte mich ja ziemlich gesträubt, überhaupt den Antrag zu stellen. Dass der jetzt auch noch so schnell bewilligt wurde, also das hat mich fast umgehauen. Natürlich ist es auch eine immense Erleichterung für mich. Wenigstens einigermaßen finanziell abgesichert zu sein. Doch irgendwie auch eine Bescheinigung dafür, dass man wirklich auf die Hilfe angewiesen ist. Klar, eine Bescheinigung über Behinderung habe ich ja schon ein paar Monate. Muss mich wohl jetzt wirklich mit dem Gedanken anfreunden, dass es so ist. Ich muss einen anderen Weg einschlagen. Eine Aufgabe für mich finden, die meinem Leben einen Sinn gibt, trotz Behinderung und Erwerbsunfähigkeit, sonst fällt mir wirklich langsam die Decke auf den Kopf.

Allerdings gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass es mir einmal wieder besser geht und ich wieder einen richtigen Job ausüben kann. Kommt Zeit kommt Rat, oder die Hoffnung stirbt zuletzt...

Montag, 22. Oktober 2012

Halb voll oder halb leer?

halbvoll oder halbleer?
Positiv denken, optimistisch sein. Alles negative ausblenden. Nicht an die Schmerzen denken, sondern an etwas Positives! Nette  Ratschläge von Leuten, die nichts anderes sagen können, weil sie nicht wissen, wie sie einem helfen können. Klar bringt es nichts, wenn man alles von vorneherein negativ angeht. Miesmuffel sind so, weil sie mies drauf sind. Manchmal ist es Charaktersache. Aber manchmal ist man mies drauf, weil es einem mies geht. Jetzts soll man eben positiv denken, also Schmerzen ausblenden und optimistisch den Alltag meistern.

Mit der nötigen Dosis Schmerzmittel gelingt mir das sogar manchmal!

Samstag, 13. Oktober 2012

Unter Menschen

Wieder einmal wollte ich über meinen Schatten springen. Mit Schwägerin, Schwager, Nichte und deren Ehemann und natürlich meinem Eigenen ging es heute Morgen zum Abfischfest. Ich wusste wohl, dass einige Leute da sein würden. Doch mit solchen Massen hatte ich nicht gerechnet. Selbst meine Schwägerin, die sich in jeden Trubel stürzen muss, hatte schnell das Geschubbse und Gerangel satt. Ich hielt durch bis zum Nachmittag, als wir uns alle wieder im "Kaffee-Kuchen-Zelt" trafen. Nach etlichen Panikattacken war mir so übel, dass man es mir wohl ansah und einsichtig alle Nachhause aufbrechen wollten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das bloß so empfunden habe, aber irgendwie schienen mir alle ziemlich platt zu sein. Es war echt anstrengend. Ich hätte mich wirklich nicht dazu überreden lassen dürfen...

Jetzt bin ich müde, sowas von. Morgen braucht mich keiner ansprechen...

Samstag, 29. September 2012

Ein guter Tag?

Gestern hatte ich die Schmerzen so satt. Ich nahm wieder Diclac, heute Morgen noch einmal. Nach über 4 Wochen wieder beweglich. So gut wie schmerzfrei war ich shoppen. Eine neue Brille und ein neuer MP3-Player. Irgendwie war das auch ein Trost-Kauf.

Gestern rief mich ein Freund an und erzählte mir, dass er Krebs hat. Das gehört eben auch zum Älterwerden dazu. Die Freunde, Bekannte, Nachbarn und Verwandte sterben rundherum  wie die Fliegen. So geht das jetzt schon seit Jahren - es vergeht kein Vierteljahr ohne Hiobsbotschaften.

Nun, mein Freund ist noch ziemlich lebendig. Und das soll er auch noch lange bleiben! Allerdings geht es ihm zZ. gar nicht gut. Eine Niere wurde ihm entnommen, man hatte bei einer Routineuntersuchung einen großenTumor entdeckt. Und das, obwohl er schon jahrelang vierteljährlich diese Routine-Vorsorge-Untersuchungen machen lässt! Da kommen mir echt Zweifel an dem Sinn und Zweck der Sache.

Also, die Niere ist weg, jetzt soll er 'sich erst einmal erholen', bevor er das Ergebnis der Laboruntersuchung gesagt bekommt. Nach 3 langen Wochen erst! Das gibt mir sehr zu denken. Wenn es kein bösartiger Tumor ist, würde man ihm dann nicht so schnell wie möglich Bescheid sagen? Mir kommt das sehr spanisch vor. Ich mache mir Sorgen. Nun muss ich dauernd an ihn denken, vielleicht hilft es ja, wenn ich im in Gedanken ganz viel Glück wünsche.

So gut war also der Tag heute nun doch nicht...